Tipps zum Queue kaufen
Ein eigenes Queue ist unverzichtbar, möchte man im Billard weiter kommen. Und am besten auch von Anfang an.
Sicher kann man sich vor Ort ein Hausqueue kostenlos leihen. In meist fragwürdigem Zustand. Aber dann beginnt man jedes Mal mit einem neuen Queue, an das man sich erst gewöhnen muss.
Nur mit einem eignen Queue kann man sein Spiel über die Zeit trainieren und perfektionieren. Deshalb sollte sich jeder Billardspieler auch ein eigenes Queue mit etwas Zubehör leisten.
Es ist schwer das richtige Queue ungesehen zu kaufen. Es braucht die richtige Länge und Balance! Deshalb lautet der erste und wichtigste Tipp: Kauf nur ein Queue, das Du schon einmal in der Hand hattest - im Laden oder von einem Freund.
Das Gewicht eines Queues wird in Unzen angegeben: 1 oz = 28,35 g. Das Standard-Gewicht für Pool-Queues liegt bei 19 oz, also etwa 540 g.
Poolqueues gibt es von 17 bis 21 oz. Anfängern kaufen meist schwerere Queues, also mit 20 oder 21 oz. Für Fortgeschrittene empfiehlt sich jedoch eher ein sehr viel leichteres Queue. Und dann wird es auch noch wichtiger, wie gut das Queue ausbalanciert ist.
Viele Billardspieler*innen glauben, ein schweres Queue sei besser. Tatsächlich ist es jedoch so: nicht mehr Gewicht, sondern mehr Geschwindigkeit größere Kraft entwickelt.
Queue-Power kommt aus Stoßtechnik und einem leichten Queue, denn ein leichtes Queue kann man auch entsprechend leichter beschleunigen und kontrollieren.
Wenn es um Tempogefühl und sanfte Stöße geht, isst ein leichteres Queue sowieso besser.
Übrigens gilt das Gleiche für das Break-Queue. Auch hier macht Gewicht, wie gerne geglaubt, keinen stärkeren Anstoß.
Mein eigenes Spielqueue hat z.B. einen LC-Schaft und wiegt gerade mal 16,8 oz.
In allen halbwegs vernünftigen Queues ist ein Gewicht verbaut. Dieses wird von hinten in das Oberteil geschraubt. Und in allen guten Queues kann man diese durch andere Gewichte ersetzen, und so Gewicht und Balance des Queues regulieren.
Für gute Queues werden auch Extensions angeboten. Dafür ist entweder bereits ein Gewinde im Bumper vorgesehen. Oder der Bumper ist abschraubbar und ein kompatibler Bumper wird mit der Extension mitgeliefert.
Bei preiswerten Queues ist der Bumper nur eingesteckt. Jedoch gibt es auch hierfür eine Lösung: Extensions zum Aufstecken.
Mit einem Cuemakrer an der Hand, kann man auch jedes Queue mit einem Baumper versehen, der dann eine Extension aufnehmen kann.
Verschraubung
Auf den ersten Blick ein triviales Thema. Hauptsache man kann das Queue schnell montieren. Doch weit gefehlt!
Die Ausführung des Joints beeinflusst die Balance erheblich. Um so leichter das Queue, um so leichter muss auch das Joint sein, weil sich sonst keine gute Balance erzielen lässt.
Ausgenommen bei Queues aus Carbon, gibt es noch eine wichtige Eigenheit: Holz lebt und gibt beim Stoß das Gefühl bis an die hintere Hand weiter. Und deshalb darf diese Holz zu Holz Verbindung von Leder bis zur Griffhand nicht unterbrochen sein.
Eine gute Verschraubung zieht deshalb Holz auf Holz. Es empfiehlt sich von Queues, die das nicht leisten, die Finger zu lassen. Ebenso ist von Queues abzuraten, die nicht aus Holz oder Carbon gefertigt sind.
Übrigens sollte man sein Joint beim Transport unbedingt mit sogenannten Gewindeschonern schützen!
Der Trend geht zum dünneren Schaft mit eher hartem Holz. An der Spitze messen gute Pool-Oberteile dann nur noch 11,75 bis 12,75 mm.
Doch Holz ist nicht gleich Holz! Die Hausqueues, die man sich vor Ort leihen kann, sind da nur grobe Baumstämme aus viel zu hartem Holz.
Oft hängt die Beschaffenheit des Schafts von der Modellserie ab. Manche Hersteller bieten auch einzelne Schäfte mit unterschiedlicher Güte und Eigenschaften an.
Das Kürzel LC steht für "low deflection". Aber was bedeutet das?
Spielt man mit Links oder Rechts Effet, kommt es zu einem Effekt, der die Laufrichtung der Weißen verfälscht.
Im Beispiel soll die Weiße mit Rechts Effet gerade auf die 3 gespielt werden. In Situation A wird das Queue den Spielball dabei jedoch auch etws nach links drücken und so von seinem Kurs abbringen.
Die Weise wird also um einen klienen Winkel versetzt laufen und die 3 nicht mittig treffen.
Um diesen Effekt zu korrigerien, muss die Weiße also etwas rechts neben die 3 gezielt werden (B), damit sie letztendlich gerade und mitten auf die 3 trifft.
Ein LC Schaft mindert diesen negativen Effekt. Man kann mit einem LC Schaft also fast gerade aus zielen, als gebe es diesen Effekt nicht.
Die Low-Deflection-Wirkung des Schafts wird durch verschiedene Methoden erreicht. Hierzu gehört vor allem ein leichtes, also eher dünnes, und härteres Oberteil.
Oberteile aus Carbomn leisten dies übrigens sowies, haben jedoch noch weitere Eigenheiten..
Queue Oberteile aus Carbon haben sich im Poolbillard längst etabliert. Manche lassen sich sogar ganze Queues aus Carbon fertigen, und leichter geht's auch nicht mehr.
Carbon ist sehr stabil und bringt von Haus aus LC Eigenschaften mit. Und solche Oberteile sind teuer!
Der Stoß mit einem Carbon-Oberteil ist auf eine gewisse Weise hart und sehr präzise. Deswegen ist Carbon für Anfänger eher nicht geeignet, denn es fordert so auch einen sehr sauberen Stoß.
Einige kehren deswegen auch zum guten, alten Holz zurück. Wie alles an einem Queue ist also auch dies eine sehr individuelle Angelegenheit.
Sehr wichtig! Ist das Queue nicht perfekt ausbalanciert, ist es vorderlastig oder zieht hinten. Sprich, es stört die lockere, gerade Führung. Der Queue sollte jedoch quasi wie von selbst gerade laufen.
Bei billigen Queues, von z.B. 49 €, sollte man generell keine gute Balance erwarten. Ein gutes Queue kostet etwa zwischen 100 und 200 €.
Sehr wichtig ist es zu wissen: Die perfekte Balance ist eine persönliche Größe. Deshalb muss man das Queue auch selbst testen. Und am besten eine Partie real damit spielen.
Zum Test der Balance ermittelst Du zunächst den Schwerpunkt des Queues. Dann greife es eine Handbreit dahinter. Wiegen jetzt den Queue waagerecht in der Hand - es sollte sich angenehm anfühlen. Der Queue darf nicht unangenehm nach vorne oder hinten ziehen. Fühlt es sich sehr gut an, dann kann das Dein Queue sein.
Der Billard-Boom ist in unseren Breiten längst vorbei. Vor allem online gekaufte Queues sind deshalb oft gut abgelagert, sprich schon älter. Dadurch wird die Pomeranze hart und muss gleich gewechselt werden.
Pomeranzen gibt es in verschiedenen Härten und Eigenheiten. Eine zu harte Pomeranze erschwert Tempo, Präzession und Wirkung in den Stoß zu geben. Nur ein Break Queue und Jumper benötigen eine besonders harte Pomeranze, die dann oft nicht mal aus Leder besteht.
Die Frage nach der richtigen Pomeranze geht ins Philosophische. Das muss man irgendwie selbst herausfinden, welcher Typ man ist. Jedenfalls macht die Pomeranze wohl am meisten aus!
Lieber ein günstiges Queue mit einer teuren Pomeranze, als umgekehrt!
Die Tendenz geht eindeutig zum Mehrschichtleder. Heute sieht man auch oft, dass das Leder etwas gekürzt, also sozusagen eine Schicht entfernt wird.
Auf jeden Fall empfiehlt sich ein hochwertiges Produkt, das dann schon mal 12 oder auch 20 € kosten kann. Was es dann aber auch wert ist.
Eine Pomeranze hat zwei grundlegende Eigenschaften. Die Erste ist die Härte des Leders, wie bereits angesprochen. Ein hartes Leder gibt die Energie sofort an die Weiße weiter. Der Kontakt ist also kurz und hart. Ein weicheres Leder gibt beim Aufprall nach. Dadurch verlängert sich der Kontakt zwischen Pomeranze und Spielball, was die Präzession erhöht.
Außerdem kann man mit einem soften Leder mehr Wirkung in den Spielball bringen. Also Links- oder Rechts-Effet oder einen Zugball.
Die zweite wichtige Eigenschaft ist die Querstabilität des Leders. Das merkt man vor allem bei weicheren Ledern. Hat die Pomeranze eine mangelnde Querstabilität, weicht sie beim Kontakt sozusagen zur Seite aus. Das macht den Stoß unpräzise. Gute Pomeranzen werden deshalb aus mehreren Schichten aufgebaut, weil dies die Querstabilität erhöht. Oder kurz gesagt, Mehrschichtleder ist Pflicht!
Viele Queues besitzen ein Griffband, meist aus Irish Linen gefertigt. Das soll den Halt der Hand verbessern. Ob das ein Qualitätsmerkmal ist, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich ist es keines.
An Snooker und Karambolage Queues kommen solche Griffbänder nicht vor. Und wer meint das für ein besonders kraftvolles Powerplay zu benötigen - so spielt man sowieso nicht!
Brauchbare Queues beginnen so etwa bei 80 €, wie z.B. die Valhalla-Serie von Viking. Gute Queues kosten zwischen 120 und 220 €. Möchte man ein Queue eines noblen Herstellers oder aus edleren Serien, kostet der schon mal um die 500€.
Nach oben gibt's natürlich kaum Grenze. Wer möchte, kann auch 3.000 € in ein ganz besonderes edles Design investieren. Da muss man nämlich auch aufpassen, denn oft gibt es das technisch identische Queue in unterschiedlich teuren Designs.
Wie könnte es anders sein, es ist eine längere Geschichte. Und am Ende auch nicht ganz so billig.
Ausgangsbasis ist ein Buffalo Premium Cue No. 11. Und die erste Modifikation war ein besseres Klebleder, ein Kamui Black S.
Dann folgte eine kleine Odyssee durch das Pomeranzen-Land. Nur, um zum Black S zurückzukehren. Diesmal auf einem LC Oberteil PureX HXT 11,75 mm.
Das Ganze ergänzt durch eine Extension von Universal. Denn Universal, Buffalo und Adams verfügen über das gleiche Gewichtssystem und Gewinde für den Bumper.
Das nächste Update war der Gewichtssatz mit unterschiedlichen Gewichten, ab 2,4 g bis 58 g hoch.
Als sich mein PureX beschädigt verabschiedete, fand dann ein FURY-Oberteil zu mir. Und dank Gewichtsset konnte ich die Balance wieder anpassen. In dieser Kombination spiele ich es jetzt mit 17,8 Unzen.
Den krönenden Abschluss bildet eine handgefertigte Carbon-Extension, extra auf meinen Universal-Bumper gefertigt. Und ihr leichtes Gewicht hat den Vorteil, dass sie die Balance des Queues nicht verändert.
Dem zur Seite steht ein Pool Professional, mein allererstes Queue, jetzt als Breaker mit einem White Diamond Jump & Break Tip.
Ein Break Queue ist ein spezielles Queue für den Antoß, englisch "braek".
Das Break Queue hat eine harte, spezielle Pomeranze, in den meisten Fällen aus einem speziellem Kunststoff. Außerdem ist der Schaft üblicher Weise anders geformt, damit man weiter schwingen kann. Sprich, das ideale Queue für einen kräftigen Anstoß.
Ein weiterer Vorteil ein Break Queue zu nutzen: Man schont damit sein Spielqueue. Oder genauer gesagt, beim harten Anstoß prügelt man sich sonst seine Pomeranze platt.
Es gibt billige Breaker, meist als Kombi mit eienm jumper und 2 Verschraubungen. Davon ist jedoch abzuraten. Vor allem beschädigen diese all zu billigen Pomeranzen den Spielball.
Ja, denn der Anstoß ist einer der wichtigsten Stöße und die Basis für das ganze Spiel. Einmal geht es darum, beim Break bereits eine Farbige zu lochen. Und zum Andren öffnet ein gutes Break den Tisch.
Der Jumper ist ein spezielles Queue, um die Weiße über eine blockierende Farbige springen zu lassen.
Der Jumper ist 102 cm* lang, da dies die vorgeschriebene Mindestlänge für Queues ist. Außerdem verfügt ein Jumper über ein spezielles Leder, ähnlich dem Breaker.
Ein Jump Shot gelingt jedoch nur fortgeschrittene Spieler*innen. Man braucht sich Anfangs also noch keinen Jumper zu kaufen.
* Oft heißt es, die Mindestlänge für Queus betrage 104 cm. Tatsächlich sind es 40 Zoll (Inch), also 101,6 cm. Da man einst jedoch schlampig mit 2,6 pro Zoll rechnete, kam man auf die berüchtigten 104 cm.
Das persönliche Queue zu finden ist sowiso ein kniffliger Weg. Aber es gibt schon ein paar Punkte, die einem sagen "Finger weg !"
Ein zu schweres Joint macht eine gute Balance schwer bis unmöglich. Deswegen sind Joints ohne Kern aus Holz ein No-Go.
Ja, Ques kann man zum Transport in der Mitte auseinander schrauben. Queues mit mehrern Verschraubungen sind jedoch nur Ramsch.
Es gibt spezielle Queues für die Disziplin Karambolage. Diese Karambol-Queues haben ein Joint komplett aus Holz.
Leider werden Karambol-Queues allzu gerne fälschlich als Pool-Queues angeboten. Für Poolbillard sind sie jedoch ungeeignet.
Es gibt Queues mit abschraubbarem Leder. Das macht den Wechsel der Pomeranze leicht. Man kann es aber auch gleich wegwerfen.
Oberteile sind zwar generell oberflächenbehandelt. Aber eine deutliche Lackschicht weist auf billigstes und zu weiches Holz hin.
Mit Lack wird das Queue nicht in der Hand gleiten. Und entfernt man den Lack, ist das Holz darunter auch zu minderwertig.
Es gibt tendenziell zwei Wege, sein Queue zu perfektionieren.
Die erste Methode ist, es kontinuierlich zu optimieren. Das beginnt mit einer hochwertigen Basis. Und perfektioniert sich, im optimalem Leder und Feinjustage des Gewichtssystems.
Der zweite Weg ist es, einfach mit einem soliden Queue ein paar Jahre zu spielen. Mit ihm eins zu werden!
Der optimale Weg liegt sicher irgendwo in der goldenen Mitte. Wovon ich auf jeden Fall abraten kann, ist sein Queue zu oft und in zu kurzen Intervallen zu verändern.