Queue Pflege

Wie pflege ich mein Queue?

Zwei Komponenten des Queues bedürfen der regelmäßigen Pflege.

Schaft pflegen

Der Schaft, das obere Teil des Queues, muss möglichst reibungslos und glatt auf der Führungshand gleiten. Und dazu muss gereinigt, poliert und ein gewachst werden. Hierfür benötigt man:

  • Microphasertuch
  • Microschleif­papier
  • Queue-Wachs oder -Öl
  • Baumwoll Geschirrtuch

Reinigen

Mit dem Microphasertuch reinigt man den Schaft von Schmutz und Kreiderückständen. Dazu kann man ein spezielles Pflegetuch für Queue verwenden, oder eben ein schlichtes Microphasertuch.

Schleifen

Im nächsten Schritt geht es darum das Queue wieder schön glatt zu bekommen. Je nachdem,, was das Quee erleiden musste, ist die Holzoberfläche mehr oder weniger verkratzt. Manchmal reicht auch schon das Tuch aus. Wenn nicht, schleift man den Schaft mit Microschleifpapier vorsichtig wieder glatt.

Microschleifpapier ist extrem feines Schleifpapier. Das übliche 1200-er Schleifpapier ist, damit vergleichen, viel zu grob! Als Microschleifpapieren empfehle ich das Produkt „Winners Cue Paper“ in 30, 15 und 9 Micron. Und auch hier das feinste der 3 Papiere nutzen. Die beiden Gröberen nur, wenn es sein muss.

Man sollte das jedoch nicht zu oft tun, weil dabei Material abgetragen wird!

Wachsen

Ist die Oberfläche wieder schön glatt, werden nun die offenen Poren mit Wachs versiegelt. Das verhindert das Eindringen von Schmutz in die Holzporen.

Alternativ kann man auch spezielles Öl für Queue-Schafte verwenden. Und dann braucht das Queue etwas Ruhezeit.

Das Wachs oder Öl dient nicht dem Zweck, den Schaft schön rutschig zu machen. Im Gegenteil, das Wachs bremst sogar eher. Deshalb kommt nun noch ein Schritt.

Oberfläche versiegeln

Entweder nach dem Wachsen oder der Reinigung sollte man die Holzoberfläche noch versiegeln. Hierzu verwendet man Hitze.

Dazu nimmt man ein sauberes Baumwoll-Geschirrtuch. Und dann kräftig rubbeln, bis das Holz schön warm wird!

Das No-Go der Queuepflege

Leider weit verbreitet ist die Unsitte sein Queue mit einem sogenannten Slicker abzurubbeln. Das verkratzt nicht nur das weiße Ferrule. Es reißt auch Furchen ins Holz, in die dann Schmutz eindringt.

Das sieht man dann an einer unschönen Verfärbung des Schafts, die man auch nicht mehr loswird. Und wirklich glatt bekommt man ihn so auch nicht.

Neue Queues

Fabrikneues Queues sind meist noch mit Lack versiegelt, damit sie im Lager und Verkauf ansehnlich bleiben. Dann muss man den Schaft erst mal mit dem Gröbsten der 3 Microschlei­papieren schmirgeln. Man arbeitet sich dann runter bis zum Feinsten. Um das Holz am Ende wieder mit dem Queue-Wachs zu versiegeln.

Pomeranze pflegen

Die Pomeranze wird meist sträflich vernachlässigt. Und bekommt bestenfalls vor jedem Stoß etwas Kreide ab.

Die Pomeranze verschleißt auf vier Weißen.

  • verdichtete Oberfläche
  • Aufpilzen
  • platt gespielt
  • Verhärtung

Verdichtung

Durch das Spiel wird die Oberfläche verdichtet. Das Leder wird rutschig und die Kreide hält schlechter.

Aufpilzen

Besonders weiche Leder werden Anfangs so zusammen gedrückt, dass sich an der Seite ein Wulst bildet. Das nennt man Aufpilzen.

Abflachung

Durch längeres Spielen wird die Rundung vorne immer platter. Dann muss das Leder wieder in runde Form getrimmt werden.

Verhärtung

Mit der Zeit wird Leder hart und spröde, auch ohne gespielt zu werden. Das Leder verliert seine Elastizität und hält keine Kreide mehr.

Was muss man wann tun?

Wenn die Kreide nicht mehr flächig hält, wird es Zeit die Oberfläche aufzurauen.

Ist das Leder jedoch alt, und deswegen verhärtet, bringt auch ein Aufrauen nichts mehr. Dann sollte man die Pomeranze austauschen, spätestens nach etwa 3 Jahren.

Wird die Rundung des Leders in der Mitte platt gespielt, kann das die Stoßgenauigkeit beeinträchtigen. Wie viel Abflachung tolerierbar ist, ist eine persönliche Angelegenheit.

Wird einem das Leder zu platt, muss man es jedenfalls trimmen.

Die Aufpilzung ist ebenfalls nur so störend, wie sie empfunden wird. Ein so verformtes Leder kann vor allem bei Effetstößen an Stoßgenauigkeit nachlassen.

Gute Mehrschichtleder pilzen kaum noch. Wenn der Effekt einem jedoch zu stark wird, muss das Leder normal in Form geschnitten werden.

Aufrauen

Ist lediglich die Oberfläche etwas verdichtet und die Rundung noch ok, muss man sie nicht gleich mit einem Lederformer abschmirgeln.

Kleiner Trick: Ich raue die Oberfläche vorsichtig mit einer Sandblattfeile auf. Das sind eine Art Einweg-Nagelpfeile und gibt's in jeder Drogerie oder auf ebay. Damit lässt sich auch die Form etwas trimmen.

Natürlich gibt es dafür auch teure, professionelle Produkte, wie z.B. den „Kamui Gator Grip“.

Wichtig ist nur, das Leder beim Aufrauen nicht unnötig ab zu schmirgeln. Es soll ja schließlich eine Weile halten. Deshalb ist zum Aufrauen von Schleifpapier und dem Willard, einem Ledertrimmer, abzuraten.

Trimmen

Zeit das Leder zu trimmen ist, wenn es vorne platt gespielt ist. Oder sich ein am Rand ein Wust gebildet hat - das nennt sich auch Pilzen, weil die Pomeranze dann wie ein Pilz aussieht.

Beim Trimmen geht es hauptsächlich darum, dem Leder wieder eine gleichmäßige Rundung zu geben. Dafür empfiehlt sich konkurrenzlos der "Willard's Lederformer". Diesne Ledertrimmer gibt es in 3 verschiedenen Radien: Für Snooker (8 - 10  mm), Karambilage (10 - 12  mm) und Poolbillard (12 - 14  mm). Der Willard ist aus Metall und hält ein Leben lang.

Den Rand, das Piltz, kann man mit einem Schleifpapier oder der Sandnagelfeile abschmirgeln. Am besten vor dem Trimmen! Bearbeitet man den Rand, muss man das Leder danach wieder versiegeln.

Versiegeln

Für das Versiegeln des seitlichen Lederrandes gibt es spezielle Lederstücke. Die hält man dann an die Pomeranze und dreht sie darüber.

Was auch gut funktioniert: Mit etwas Spucke anfeuchten. Nur den Rand! Und dann mit den Fingern ein Stück Papier andrücken und drehen. Egal wie, am Ende sollte der Rand des Leders versiegelt sein und glänzen.

Pflegezubehör

Hier noch einmal zusammen gefasst, das auf jeden Fall nötige Pflegezubehör für die Pomeranze.

  • Sandblattfeile
  • Schleifpapier
  • Willard's Lederformer

Wie lange hält eine Pomeranze?

Mit der Zeit verhärtet das Leder. Auch weicher Pomeranzen verlieren dann ihre Elastizität. Meist merkt man das schon beim Aufrauen. Dann ist es Zeit das Leder zu tauschen.

In der Regel ist ein Leder nach 2 bis spätestens 3 Jahren auf jeden Fall reif zum Wechsel, auch wenn es nicht oft bespielt wird. Bei entsprechend hoher Beanspruchung natürlich auch schon früher.

Wer sein Leder nicht aufraut, sondern stattdessen mit dem Willard oder vergleichbaren Utensilien, ständig abschmirgelt, muss das Leder entsprechend öfter wechseln. Das ist aber nicht zu empfehlen, denn ein eingespieltes Leder ist auch etwas wert.

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