Effet nennt es sich, wenn man der Weißen einen Spin mit gibt. Dann dreht sich die Weiße beim Links Effet z.B. im Uhrzeigersinn, während sie über das Tuch gleitet. Denn die Weiße wird normalerweise nicht über den Tisch gerollt, sondern mit einem Stoß geschoben.
Je nachdem wo man den weißen Spielball trifft, ergibt sich dann eine entsprechende zusätzliche Drehung im Ball. Das Effet, oder auch Wirkung genannt.
Einige dieser Stöße sind Varianten der grundlegenden Effet-Stöße. So ist der Bogenball z.B. eine steil ausgeführter Links oder Rechts Effet. Hier folgt nun die Basics der Effet-Stöße und die Anspielpunkte auf der Weißen. Der normale Stoß wird übrigens exakt in der Mitte gespielt.
Der Farbige Bereich der Halben entspricht etwa dem Bereich, in dem Effet-Stöße variieren. Im Folgenden sieht man noch die Queue-Positionen der verschiedenen Wirkungen.
Den Links oder Rechts Effet spielt man Links oder Rechts von der Mitte. Benannt ist er von der Richtung, in die man das Queue aus der Mitte verschiebt. Denn tatsächlich bekommt der Spielball bei einem Links Effet eine Drehung im Uhrzeigersinn, was ja auch "Rechtsrum" heißt.
Wichtig ist das Queue nicht zu schwenken (schief), sondern parallel zur Stoßrichtung zu verschieben! Auch ein zu extremer Effet führt nur zum Abrutschen. Wird noch mehr Effet benötigt, muss der Stoß kräftiger ausgeführt werden.
Es gibt zwei Gründe eine bestimmte Wirkung in den Spielball zu geben. Wirkung nennt sich dann das, was einen Effekt auslöst. Also eben einem Effet oder ein Jump.
Doch zunächst zur Geometrie.
Spielt man die Weiße ohne Effet an die Bande, gilt Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Wird die Weiße jedoch mit Links Effet an die Bande gespielt, kommt sie entsprechend weiter links aus der Bande wieder heraus.
Spielt man mit Effet auf eine Farbige, gilt im Prinzip dasselbe wie beim Spiel auf die Bande. Dabei wirkt die Tangente am Kontaktpunkt wie die Bande.
Mit wohl dosiertem Links und Rechts Effet kann man also den Kurs der Weißen beeinflussen. Hindernisse können umspielt werden. Oder die Weiße an einer günstigeren Stelle abgelegt werden. Generell sollte man jedoch Stöße ohne Effet bevorzugen, da dieser Effekt nur schwer exakt dosiert werden kann. Es ist also etwas Glücksache, wenn's klappt.
Den Rückläufer nennt man auch Zugball, da es so aussieht als würde der Ball liegen bleiben und dann förmlich zurückgezogen werden = Zugball.
Hier nun Animationen, was bei einem normalen Stoß geschieht. Und was bei einem Zugball oder Mitläufer:
Sinn des Zugballs ist es, eine andere, günstigere Ablage zu erzielen. Oder ein Versenken der Weißen zu vermeiden, wenn die Farbige direkt vor der Tasche liegt.
Nein, nur wenn die Farbige ohne Winkel gespielt wird, kommt der Zugball auf gleicher Linie zurück. Dann ist die Weiße auch auf dieser Linie gefangen, weshalb man generell eine Ablage mit Winkel bevorzugt. Während es sich Anfänger gerne geradeaus stellen.
Im Bild sieht man einen Zugball mit (B) und ohne (A) Winkel.
In Situation B, also mit einem Winkle zum Lochen, wirkt die Farbige wieder wie eine Bande, an der die Weiße dann eine Ein- und Ausfallswinkel hat.
Der Stoppball ist genau genommen ein leichterer Zugball. Das Queue wird also höher angesetzt. Außerdem stößt man nicht so weit durch, wie für einen Zugball.
Auch den Mitläufer nutzt man um eine bessere Lage zu erzielen. Also entweder um die Weiße optimal für den nächsten Spielzug zu positionieren.
Oder um die Weiße "save" zu verstecken. Dabei sollte man unbedingt an die Regeln denken: Nach der Karambolage muss entweder eine Farbige fallen oder irgend ein Ball die Bande anlaufen. Ansonsten begeht man ein Foul. Auch das kann ein guter Grund für einen Mitläufer sein, auf jeden Fall noch die Bande zu erreichen.
Einsatzszenarium des Bogenballs ist typischerweise die Not eine Farbige zu erreichen. Wie unten im Beispiel, in dem unbedingt die Schwarze zu treffen ist. Allerdings ist ein Bogenball auch entsprechend schwer zu dosieren, weshalb man in dem Fall wohl über die entfernte, kurze Bande gehen würde.
Spielt man einen Bogenball, läuft dieser zunächst gerade in Zielrichtung. Die Bogenwirkung setzt dann erst auf dem Weg ein. Idealer Weiße sollte die Bogenwirkung beim Passieren des Hindernisses beginnen. Im Beispiel ist das die Halbe 12.
Der Kopfstoß ist ein extremer Bogenball, dessen Bogenwirkung auch sofort eintritt. Er wird mit dem Queue nahezu senkrecht von oben ausgeführt.
Der Kopfstoß ist eine geeignete Methode sein Queue und den Tisch zu ruinieren. Deshalb ist er in Billardsalons auch untersagt !
Effets kann man dosieren, indem man die Weiße mehr oder weniger weit aus der Mitte anspielt. Sie lassen sich jedoch auch kombinieren. Also z.B. ein Links Effet mit Zugball-Wirkung.
Wie sich dies dann verhält, muss man selbst am Tisch herausfinden. Die Möglichkeiten sind unendlich - Und so kann man die Ablage ebenso frei bestimmen, je besser man diese Möglichkeiten beherrscht.
Oft gibt man Effet ins Spiel, ohne dies zu wissen. Weil man die Weiße eben nicht exakt in der Mitte anspielt. Und das geht auf Kosten der Präzision.
Zunächst geht es also darum ungewollten Links und Rechts Effets zu vermeiden. Man übt keine unbeabsichtigte Wirkung im Stoß zu geben. Denn, auch wenn dies das Lochen der Farbigen nicht so sehr beeinflusst, der weitere Lauf und damit die Ablage beeinflusst es durchaus. Und beim Spiel über die Bande wirkt sich das Effet insbesondere aus.
Der Jump Shot gehört in die Trickkiste. Hierbei lässt man den Spielball über einen Ball springen, der den direkten Weg blockiert.
Ein Jump Shot wird in 30° bis 80° Winkel von oben angespielt. Dabei drückt man die Weiße auf's Tuch, so dass sie Sspringt. Je steiler die Führung, desto weiter der Jump.
Da das normal lange Queue für diesen Stoß schwer zu händeln ist, gibt es hierfür extra Jump Queues.
Beim Schnittball wird eine Farbige quasi als mobile Bande missbraucht. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.
A
Man kann die zu lochende Farbige so gegen eine andere spielen, dass sie in die Tasche abgelenkt wird. Die Farbige, die so als mobile Bande fungiert, kann auch zur Sorte des Gegners gehören.
B
Oder man spielt die Weiße so gegen eine eigene Farbige, das sie auf die zu lochende Farbige abgelenkt wird. Das ist also ein Trick auch unerreichbare Bällezu versenken.
Ziel dieser Übung ist es ohne unerwünschten Links- oder Rechts-Effet zu spielen.
Hierzu legt man sich ein Tor aus zwei farbigen Objektbällen. Für den Anfang mit großzügigerem Abstand.
Nun spielt man den weißen Spielball geradeaus oben an die Fußbande. Wurde die Weiße vom Queue exakt in der Mitte getroffen, kommt sie auch wieder in der Mitte an. Trifft man die Weiße nicht in der Mitte, kommt sie nach Links oder Rechts vom Kurs ab.
Mit der Zeit kann man das Tor kleiner stellen und somit den Schwierigkeitsgrad steigern.
Befor man lernt die Ablage des weißen Spielballs mittels Effet zu verändern, sollte man erst mal lernen die Ablage nicht durch einen ungewollten Effet zu verfehlen.