Effet Stöße

Effet nennt es sich, wenn man der Weißen einen Spin mitgibt. Dann dreht sich die Weiße beim Links-Effet z.B. im Uhrzeigersinn, während sie über das Tuch gleitet. Denn die Weiße wird normalerweise nicht über den Tisch gerollt, sondern mit einem Stoß geschoben. Erst wenn der weiße Spielball langsamer wird, greift er auf dem Tuch und geht in eine Rollbewegung über.

  • Links oder Rechts Effet
  • Mitläufer
  • Zugball oder Rückläufer
  • Stoppball
  • Bogenball
  • Kopfstoß

ohne Effet

  • Jump Shot
  • Schnittball

Anspielpunkte

Je nachdem wo man den weißen Spielball trifft, ergibt sich dann eine entsprechende zusätzliche Drehung im Ball. Das Effet oder auch Wirkung genannt.

Der farbige Bereich der Halben entspricht etwa dem Bereich, in dem Effet-Stöße variieren. Im Speziellen ist das Thema dann jedoch etwas komplexer.

Einige dieser Stöße sind Varianten der grundlegenden Effet-Stöße. So ist der Bogenball z.B. eine steil ausgeführter Links oder Rechts Effet.

Hier folgt nun die Basics der Effet-Stöße. Der normale Stoß wird übrigens exakt in der Mitte gespielt.

Links und Rechts Effet

Den Links oder Rechts Effet spielt man Links oder Rechts von der Mitte. Benannt ist er von der Richtung, in die man das Queue aus der Mitte verschiebt. Denn tatsächlich bekommt der Spielball bei einem Links Effet eine Drehung im Uhrzeigersinn, was ja auch "Rechtsrum" heißt.

Diese Effet-Stöße werden auch "Englisch" genannt. Also ist "Englisch Rechts" ein Stoß mit Rechts Effet. Und ihr Zweck ist:

  • Verdeckte Bälle erreichen
  • Die Ablage beeinflussen
  • Das Fallen der Weißen vermeiden

Das Queue wird gerade versetzt und nicht zu weit.

Nun zunächst zur Geometrie.

Spielt man die Weiße ohne Effet an die Bande, gilt Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Wird die Weiße jedoch mit Links-Effet an die Bande gespielt, kommt sie entsprechend weiter links aus der Bande wieder heraus.

Mitläufer

Auch den Mitläufer nutzt man, um eine bessere Lage zu erzielen. Also entweder um die Weiße optimal für den nächsten Spielzug zu positionieren.

Oder um die Weiße „safe“ zu verstecken. Dabei sollte man unbedingt an die Regeln mit der Nachbande denken: Nach der Karambolage muss entweder eine Farbige fallen oder irgendein Ball die Bande anlaufen. Ansonsten begeht man ein Foul.

Zugball

der Rückläufer

Den Rückläufer nennt man auch Zugball, da es so aussieht als würde der Ball liegen bleiben und dann förmlich zurückgezogen werden.

Sinn des Zugballs ist es, eine andere, günstigere Ablage zu erzielen. Oder ein Versenken der Weißen zu vermeiden, wenn z.B. die Farbige direkt vor der Tasche liegt.

Wie erzielt man die optimale Wirkung?

Um Zugwirkung zu erzielen, führt man das Queue tief und flach. Auch die hintere Hand ist nahe am Tisch.

Das Queue schwingt auf einer gedachten Linie, die direkt unter der anvisierten Farbigen endet. Das bedeutet, diese Linie verändert sich, je nachdem wie weit die Entfernung zum Objektball ist.

Dann ist ein sauberer Stoß wichtig, der den Spielball unten trifft und sauber durch schwingt. So erzielt man die optimale Wirkung, auch ohne wildes Powerplay.

Kommt der Zugball immer gerade zurück?

Nein, nur wenn die Farbige gerade, ohne Winkel angespielt wird, kommt der Zugball auf gleicher Linie zurück. Dann ist die Weiße auch auf dieser Linie gefangen, weshalb man generell eine Ablage mit Winkel bevorzugt. Während es sich Anfänger gerne geradeaus stellen.

Im Bild sieht man einen Zugball mit (A) und ohne (B) Winkel.

In Situation A, also mit einem Winkle, wirkt die Farbige wieder ähnlich einer Bande, an der die Weiße dann eine Ein- und Ausfallswinkel hat.

Stoppballl

Der Stoppball ist genau genommen ein leichterer Zugball. Man dosiert den Zugball exakt so, dass das Rücklaufen exakt dem Nachlauf entspricht. Damit heben sich beide Effekte gegenseitig auf.

Oft wird ein Stoppball aber auch durch Powerplay gespielt. Dann wird das Queue höher angesetzt. Außerdem stößt man nicht so weit durch, wie für einen Zugball.

Powerplay ist jedoch nicht die allzu präzise Methode. Deswegen ist die erste Methode die bessere und funktioniert vor allem auch mit sanften Stößen.

Bogenball

Den Bogenball setzt man immer dann ein, wenn es keine Alternative dazu gibt. Und man muss bedenken, dass es sehr schwer ist einen Bogenball so zu dosieren, dass er auch präzise trifft.

Im Beispiel (s.u.) muss die Schwarze 8 getroffen werden, um ein Faul zu vermeiden. Den Jump-Shot außer Acht und das Spiel über die Bande wird von der 9 und 10 blockiert. Es bleibt also nur noch ein Bogenball zu spielen.

Der Bogenball wird als Links oder Rechts Effet gespielt. Dabei stößt man jedoch eher etwas steiler von oben.

Wichtig ist, dass der Spielball zunächst gerade läuft. Der Bogen setzt erst ein, wenn die Weiße das Hindernis erreicht hat. In diesem Fall soll die Bogenwirkung also einsetzten, wenn die Weiße die 14 passiert.

Gemessen wird der Bogen in Grad des Winkels, den die Weiße vom geraden Kurs abgebracht wird. Und zwar ab der Stelle, an der die Bogenwirkung einsetzten soll. Im Bild wären das 20° und damit ein recht extremer Bogen.

In dieser Szene ist also eher zu erwarten, dass die Weiße die 8 nur dünn trifft und deshalb nicht versenkt.

Kopfstoß

Der Kopfstoß ist ein extremer Bogenball, dessen Bogenwirkung auch sofort eintritt. Er wird mit dem Queue nahezu senkrecht von oben ausgeführt.

Der Kopfstoß ist eine geeignete Methode, sein Queue und den Tisch zu ruinieren. Deshalb ist er in Billardsalons auch untersagt !

Im Video zeigt Ralph Eckert diesen speziellen Stoß.

Effets kombinieren

Effets kann man dosieren, indem man die Weiße mehr oder weniger weit aus der Mitte anspielt. Oder indem man mit unterschiedlicher Stärke stößt.

Sie lassen sich jedoch auch kombinieren. Also z.B. ein Links-Effet mit Zugball-Wirkung.

Daraus ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, den Ablauf und das Verhalten der Bälle zu kontrollieren.

Ungewolltes Effet

Oft gibt man Effet ins Spiel, ohne dies zu wissen. Weil man die Weiße eben nicht exakt in der Mitte anspielt. Und das geht auf Kosten der Präzision.

Zunächst geht es also darum, ungewollten Links und Rechts Effets zu vermeiden. Man übt keine unbeabsichtigte Wirkung in den Stoß zu geben. Denn, auch wenn dies das Lochen der Farbigen nicht so sehr beeinflusst, der weitere Lauf und damit die Ablage beeinflusst es durchaus. Und beim Spiel über die Bande wirkt sich das Effet insbesondere aus.

Jump Shot

Der Jump Shot gehört etwas in die Trickkiste. Hierbei lässt man den Spielball über einen Ball springen, der den direkten Weg blockiert.

Ein Jump Shot wird in 30° bis 80° Winkel von oben angespielt. Dabei drückt man die Weiße aufs Tuch, sodass sie springt. Je steiler die Führung, desto steiler der Jump.

Da das normal lange Queue für diesen Stoß schwer zu händeln ist, gibt es hierfür extra Jump Queues. Außerdem besitzen diese Jumper auch eine spezielle, härtere Pomeranze.

Schnittball

Beim Schnittball wird eine Farbige quasi als mobile Bande missbraucht. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.

A – Spielball ablenken

Du kannst die Weiße so spielen, dass sie von einer Farbigen der eigen Sorte entsprechend in die Tasche abgelenkt wird.

B – Objektball ablenken

Oder du kannst die Farbige so spielen gegen eine andere Farbige spielen, dass sie wie gewünscht abgelenkt wird und in die Tasche fällt.

Ein Schnittball ist erst mit entsprechendem Training und Erfahrung mit Ablaufwinkeln exakt zu spielen. Deswegen bleibt er für weniger geübte Spieler:innen relativ ungenau, wie z.B. komplizierte Kombinationen.

Haltung und das Rituall

Stand & Stoß

Die Queuhilfe “Spider”
und weiteres Zubehör


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