Kneipenregeln
In Kneipen findet man meist eine etwas ramponierten Tisch vor. Bierflecke zieren das ausgeleierte Tuch. Den Kugeln sieht man die Zeit an. Und gezahlt wird pro Spiel, nicht auf Zeit.
Dort wird 8 Ball nach den sogenannten Kneipenregeln gespielt. Im Folgenden nun die wichtigsten Unterschiede zu den offiziellen Billardregeln.
Kneipenregeln vs.
offizielle Regeln
Aufbau
abwechselnd
Meist kommt die gelbe 1 an die Spitze und dann außen rum immer eine Halbe und eine Volle abwechselnd.
Die Acht liegt auf dem markierten Fußpunkt.
Im Ergebnis liegt dann unten links und rechts dieselbe Sorte.
zufällig
Die Farbigen müssen zufällig angeordnet werden. Nur die Position der schwarzen 8 ist festgelegt.
Die Farbige an der Spitze liegt auf dem Fußpunkt, nicht die 8!
Und auf dem beiden unteren Ecken des Pulks darf nicht dieselbe Sorte liegen. Also auf der einen Seite ein Halbe und auf der Anderen eine Volle.
Anstoß
vom Kopfpunkt
Der Anstoß erfolgt mit der Weißen vom Kopfpunkt aus.
Das macht Sinn, wenn die Kugeln stumpf und das Tuch alt und langsam sind. Denn in diesem Fall verpufft die Energie und der Pulk verteilt sich kaum auf dem Tisch. Ein Anstoß vom Kopfpunkt verspricht dann noch am meisten.
aus dem Kopffeld
Die Weiße darf im gesamten Kopffeld platziert und von dort gespielt werden.
Ziel ist es die Bälle möglichst gut auf dem ganzen Tisch zu verteilen. Dafür ist ein kraftvoller Anstoß nötig.
Tipp: Entsprechende Power entwickelt man mit einem speziellem Break-Queue.
Wer bekommt die Halben?
Erste versenkte Farbige entscheidet
Die Frage, wer mit den Vollen und wer mit den Halben (auch „Hosenträger“) spielt, entscheidet sich damit, welche Farbige zuallererst versenkt wird. Und es ist so ziemlich wurscht wie.
Die Gegner:in bekommt dann die andere Sorte zugeteilt.
Erste erfüllte Ansage entscheidet
Der Anstoß entscheidet auf keinen Fall, wer welche Sorte als die Seine bekommt. Was dabei versenkt wird, ist eben aus dem Spiel.
Die Entscheidung fällt mit dem ersten Ball, der gemäß Ansage und ohne Foul versenkt wird. Diese Farbe bekommt man, und der Gegner die jeweils Andere.
Foul
Weiße vom Tisch
Wird die Weiße versenkt, darf der Gegner sie vom Kopfpunkt aus spielen. Er darf dann nur Bälle seiner Farbe anspielen, die jenseits der Mittellinie liegen. Näher liegende Bälle dürfen nur über mindestens eine Bande angespielt werden.
Eigentlich sollte jedoch derjenige bestraft werden, der fault, und nicht sein Gegner mit einem so schwierigen Aufgabe.
Andere Fouls werden bei den Kneipenregeln kaum beachtet. Es ist dann einfach der Gegner dran.
„Ball in Hand“
Bei jedem Foul bekommt der Gegner „Ball in Hand“. Das bedeutet, er darf die Weiße frei auf dem ganzen Tisch platzieren und von dort weiter spielen.
Eine Ausnahme besteht, wenn die Weiße beim Anstoß versenkt wird. Dann darf die Weiße nur im Kopffeld platziert werden und „6.10 Freie Lageverbesserung“ gilt.
Keine Bande nach der Karambolage
keine Auswirkung
Dieses Foul kennen wohl die Wenigsten!
Auch unter Billardspieler:innen, die ansonsten nach offiziellen Regeln spielen, ist diese Foul-Regel weitgehend unbekannt.
Foul und „Ball in Hand“
Nach der Karambolage der Weißen mit einer Farbigen muss mindestens ein Ball die Bande anlaufen. Oder eine beliebige Farbige wird, wie auch immer, versenkt. Geschieht das nicht, ist dies ein Foul.
Der Sinn dieser Regel ist es, dass die Spieler:in immer so stark stoßen muss, dass nach der Karambolage noch ein Ball an die Bande läuft. Man kann also nicht die Weiße einfach leicht an eine seine Farben spielen, wie das z.B. im Snooker legitim ist.
Weiße an der Bande
darf wegbewegt werden
Bleibt die Weiße an der Bande liegen, oder sehr nahe an ihr, darf sie ein Stück in den Tisch gerückt werden. Üblicher Weiße eine Queuebreite.
Grund: Liegt die Weiße an der Bande, ist sie entsprechend schwer zu spielen. Und das ist selbst für Profis durchaus ein Problem!
bleibt wo sie ist
Wie dicht die Weiße an der Bande liegen bleibt, spielt keine Rolle.
Kann eine Spieler:in nicht lochen, legt sie es ihrer Gegner:in so schwierig wie möglich. Dazu gehört es auch, die Weiße an der Bande abzulegen.
Für die Spieler:in ist das eine besondere Aufgabe und Herausforderung. Es gehört zur Taktik, der Gegner:in solche Probleme zu legen.
Schwarze wird versenkt
Ersatz-Schwarze
Wird die schwarze 8 vorzeitig versenkt, gilt das Spiel als verloren. Alternativ wird eine Farbige der Gegenspieler:in zur Ersatz-Schwarzen erklärt. Was dann meist vergessen wird und deshalb schiefgeht.
Spielende
Wird die schwarze 8 vorzeitig versenkt, gilt das Spiel als verloren. Und ist die 8 dran und wird in die falsche Tasche versenkt – also entgegen der Ansage – gilt das Spiel ebenfalls als verloren.
Spiel auf die Schwarze
Gegenüberliegend
Wurden alle Farbigen der Spieler:in versenkt, egal von wem, ist die schwarze 8 dran – wie in den regulären Regeln auch.
Nun muss die 8 in die Tasche gespielt werden, die der Tasche gegenüberliegt, in die der letzte Ball seiner Farbe fiel. Versenkt man die 8 nicht in diese gegenüberliegende Tasche, ist das Spiel verloren.
Ansage
Beim Spiel auf die Schwarze gilt die Ansage
Wird beim Spiel auf die Schwarze ein Foul begangen, geht das Spiel weiter und es „Ball in Hand“.
Wird die 8 in eine andere, als in die angesagte Tasche versenkt, ist das Spiel damit verloren.
9-Ball Regeln
Das schnelle Spiel
8-Ball Regeln
Der Klassiker
10-Ball Regeln
Die jüngste Disziplin