Kneipenregeln

In Kneipen findet man meist eine etwas ramponierten Tisch vor. Bierflecke zieren das ausgeleierte Tuch. Den Kugeln sieht man die Zeit an. Und gezahlt wird pro Spiel, nicht auf Zeit.

Dort wird 8 Ball nach den sogenannten Kneipenregeln gespielt. Im Folgenden nun die wichtigsten Unterschiede zu den offiziellen Billardregeln.

Kneipenregeln vs.

offizielle Regeln

Aufbau

abwechselnd

Meist kommt die gelbe 1 an die Spitze und dann außen rum immer eine Halbe und eine Volle abwechselnd.

Die Acht liegt auf dem markierten Fußpunkt.

Im Ergebnis liegt dann unten links und rechts dieselbe Sorte.

zufällig

Die Farbigen müssen zufällig angeordnet werden. Nur die Position der schwarzen 8 ist festgelegt.

Die Farbige an der Spitze liegt auf dem Fußpunkt, nicht die 8!

Und auf dem beiden unteren Ecken des Pulks darf nicht dieselbe Sorte liegen. Also auf der einen Seite ein Halbe und auf der Anderen eine Volle.

Siehe Regeln: 8-Ball 3.2

Anstoß

vom Kopfpunkt

Der Anstoß erfolgt mit der Weißen vom Kopfpunkt aus.

Das macht Sinn, wenn die Kugeln stumpf und das Tuch alt und langsam sind. Denn in diesem Fall verpufft die Energie und der Pulk verteilt sich kaum auf dem Tisch. Ein Anstoß vom Kopfpunkt verspricht dann noch am meisten.

aus dem Kopffeld

Die Weiße darf im gesamten Kopffeld platziert und von dort gespielt werden.

Ziel ist es die Bälle möglichst gut auf dem ganzen Tisch zu verteilen. Dafür ist ein kraftvoller Anstoß nötig.

Tipp: Entsprechende Power entwickelt man mit einem speziellem Break-Queue.

Siehe Regeln: 8-Ball 3.3 a)

Wer bekommt die Halben?

Erste versenkte Farbige entscheidet

Die Frage, wer mit den Vollen und wer mit den Halben (auch „Hosenträger“) spielt, entscheidet sich damit, welche Farbige zuallererst versenkt wird. Und es ist so ziemlich wurscht wie.

Die Gegner:in bekommt dann die andere Sorte zugeteilt.

Erste erfüllte Ansage entscheidet

Der Anstoß entscheidet auf keinen Fall, wer welche Sorte als die Seine bekommt. Was dabei versenkt wird, ist eben aus dem Spiel.

Die Entscheidung fällt mit dem ersten Ball, der gemäß Ansage und ohne Foul versenkt wird. Diese Farbe bekommt man, und der Gegner die jeweils Andere.

Siehe Regeln: 3.4 Offener Tisch / Wahl der Gruppe

Foul

Weiße vom Tisch

Wird die Weiße versenkt, darf der Gegner sie vom Kopfpunkt aus spielen. Er darf dann nur Bälle seiner Farbe anspielen, die jenseits der Mittellinie liegen. Näher liegende Bälle dürfen nur über mindestens eine Bande angespielt werden.

Eigentlich sollte jedoch derjenige bestraft werden, der fault, und nicht sein Gegner mit einem so schwierigen Aufgabe.

Andere Fouls werden bei den Kneipenregeln kaum beachtet. Es ist dann einfach der Gegner dran.

„Ball in Hand“

Bei jedem Foul bekommt der Gegner „Ball in Hand“. Das bedeutet, er darf die Weiße frei auf dem ganzen Tisch platzieren und von dort weiter spielen.

Eine Ausnahme besteht, wenn die Weiße beim Anstoß versenkt wird. Dann darf die Weiße nur im Kopffeld platziert werden und „6.10 Freie Lageverbesserung“ gilt.

8-Ball 3.9 Fouls und Allgemein 1.5 „Ball in Hand“

Keine Bande nach der Karambolage

keine Auswirkung

Dieses Foul kennen wohl die Wenigsten!

Auch unter Billardspieler:innen, die ansonsten nach offiziellen Regeln spielen, ist diese Foul-Regel weitgehend unbekannt.

Foul und „Ball in Hand“

Nach der Karambolage der Weißen mit einer Farbigen muss mindestens ein Ball die Bande anlaufen. Oder eine beliebige Farbige wird, wie auch immer, versenkt. Geschieht das nicht, ist dies ein Foul.

Der Sinn dieser Regel ist es, dass die Spieler:in immer so stark stoßen muss, dass nach der Karambolage noch ein Ball an die Bande läuft. Man kann also nicht die Weiße einfach leicht an eine seine Farben spielen, wie das z.B. im Snooker legitim ist.

Siehe Regeln: 3.9 Standardfouls (3) c) und Fouls 6.3

Weiße an der Bande

darf wegbewegt werden

Bleibt die Weiße an der Bande liegen, oder sehr nahe an ihr, darf sie ein Stück in den Tisch gerückt werden. Üblicher Weiße eine Queuebreite.

Grund: Liegt die Weiße an der Bande, ist sie entsprechend schwer zu spielen. Und das ist selbst für Profis durchaus ein Problem!

bleibt wo sie ist

Wie dicht die Weiße an der Bande liegen bleibt, spielt keine Rolle.

Kann eine Spieler:in nicht lochen, legt sie es ihrer Gegner:in so schwierig wie möglich. Dazu gehört es auch, die Weiße an der Bande abzulegen.

Für die Spieler:in ist das eine besondere Aufgabe und Herausforderung. Es gehört zur Taktik, der Gegner:in solche Probleme zu legen.

Schwarze wird versenkt

Ersatz-Schwarze

Wird die schwarze 8 vorzeitig versenkt, gilt das Spiel als verloren. Alternativ wird eine Farbige der Gegenspieler:in zur Ersatz-Schwarzen erklärt. Was dann meist vergessen wird und deshalb schiefgeht.

Spielende

Wird die schwarze 8 vorzeitig versenkt, gilt das Spiel als verloren. Und ist die 8 dran und wird in die falsche Tasche versenkt – also entgegen der Ansage – gilt das Spiel ebenfalls als verloren.

Spiel auf die Schwarze

Gegenüberliegend

Wurden alle Farbigen der Spieler:in versenkt, egal von wem, ist die schwarze 8 dran – wie in den regulären Regeln auch.

Nun muss die 8 in die Tasche gespielt werden, die der Tasche gegenüberliegt, in die der letzte Ball seiner Farbe fiel. Versenkt man die 8 nicht in diese gegenüberliegende Tasche, ist das Spiel verloren.

Ansage

Beim Spiel auf die Schwarze gilt die Ansage

Wird beim Spiel auf die Schwarze ein Foul begangen, geht das Spiel weiter und es „Ball in Hand“.

Wird die 8 in eine andere, als in die angesagte Tasche versenkt, ist das Spiel damit verloren.

Siehe Regeln: 8-Ball (3)

9-Ball Regeln
Das schnelle Spiel

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8-Ball Regeln
Der Klassiker


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10-Ball Regeln
Die jüngste Disziplin

10-Ball Regeln